Klaus Fuchs kam 1911 in Rüsselsheim zur Welt. Er studierte Mathematik und Physik und trat 1932 der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. 1933 emigrierte Fuchs nach Großbritannien, wo er sich schnell einen hervorragenden Ruf als Wissenschaftler erarbeitete.
Ab 1941 arbeitete er an den britischen und amerikanischen Atomprogrammen mit und war unter anderem am "Manhattan-Projekt" beteiligt, das als Deckname für die Entwicklung von Atomwaffen diente. Doch er behielt sein Wissen nicht für sich.
Nach dem deutschen Angriff auf Russland 1941 versorgte Fuchs die Sowjetunion mit geheimen Informationen über die Atompläne der Amerikaner und Engländer. So konnten die Sowjets ihren Rückstand gegenüber den Atomprogrammen im Westen schneller aufholen.
1949 wurde Fuchs enttarnt und 1950 in England zu 13 Jahren Haft verurteilt. Er begründete seine Spionageaktivitäten mit seinem Gewissen: Er habe es für gefährlich gehalten, wenn lediglich eine Seite im Kalten Krieg über Atomwaffen verfüge.
Beobachter schreiben Fuchs eine maßgebliche Rolle in der Geschichte des Kalten Krieges zu, da durch seine Tätigkeit schon früh ein Gleichgewicht der Kräfte erreicht wurde. Nach seiner Begnadigung wurde Fuchs 1959 in die DDR ausgewiesen, wo er hoch dekoriert wurde und weiter als Kernphysiker arbeitete. Er starb 1988 in Dresden.
(Erstveröffentlichung 2010. Letzte Aktualisierung 12.08.2021)