Das Brett war fast 18 Zentimeter lang, sieben Zentimeter breit und lag auf zwei Querbalken. Die Spielfläche war in drei mal sechs Quadrate unterteilt. In der Nähe fanden die Forscher elf kegelförmige Figuren.
Andere Spielfelder wurden in Gräbern und Tempeln entdeckt. Sie waren tief in die Wände geritzt. Daneben lagen Wurfstäbe und Fußknöchelchen, die als Würfel dienten, um die Spielzüge zu bestimmen.
Trotz zahlreicher Abbildungen auf Wandmalereien waren die Spielregeln zunächst unklar. Durch Vergleiche mit anderen Spielen vermuten Historiker, dass es sich bei Senet, wie das Spiel genannt wurde, um ein Wettrenn-Spiel handelt. Demnach versuchen zwei Spieler das Ende des langen Spielplans als erster mit allen Spielsteinen zu erreichen. Dabei gilt es, den Gegner durch raffinierte Züge in Bedrängnis zu bringen.
Auch die Pharaonen spielten schon Senet (auf Deutsch: "vorbeigehen"). Ihre Spiele wurden aus luxuriösesten Materialien gefertigt. Eines der Spiele des Pharaos Tutenchamun (1347-1337 vor Chistus) zum Beispiel ruht auf goldenen Löwenfüßen und besteht aus Ebenholz mit feinen Elfenbein-Einlagen. Die einzelnen Quadrate wurden oft mit Bildzeichen geschmückt oder als Sitz von Gottheiten dargestellt.
Königin Nefertari beim Senet-Spiel
Senet diente aber nicht nur der Unterhaltung, sondern hatte auch religiöse Bedeutung. Weil es immer wieder an und in alten Gräbern entdeckt wurde, wird vermutet, dass es einen großen Einfluss darauf hatte, wie die Toten in das Jenseits kamen.
Das Spielprinzip des Senet findet sich bei allen später entwickelten Wettlaufspielen. Es wurde später von Griechen und Römern übernommen und wandelte sich im Laufe der Zeit zum heutigen Backgammon.
(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 20.05.2019)
Quelle: WDR