Die Sonne ist ein gigantischer Kernfusionsreaktor. Sie besteht hauptsächlich aus Wasserstoff. In ihrem Inneren sind Druck und Temperatur so hoch, dass Wasserstoffatome miteinander zu Heliumatomen verschmelzen. Dabei wird eine ungeheure Menge Energie frei.
Aber der Wasserstoffvorrat ist nicht unendlich. Nachdem er erschöpft ist, wird sich die Sonne aufblähen. Dabei wird sie vorübergehend sogar noch intensiver leuchten: Als ein "Roter Riese", ein Riesenstern, wird ihre Leuchtkraft im Alter von etwa zehn Milliarden Jahren doppelt so groß sein wie heute.
Allerdings wird sie dann nicht mehr gelb scheinen, sondern rot – weil sie wesentlich kühler sein wird. Im Zentrum wird dann aller Wasserstoff verbraucht sein und eine Kugel aus Helium übrigbleiben. Der "Rote Riese" wird die Planeten Merkur und Venus verschlucken und das Leben auf unserer Erde zerstören. Kein Wunder, denn hier wird es über 1000 Grad heiß werden – die Ozeane verdampfen.
Ein Roter Riese verglüht im Weltall
Aber auch dieses Stadium geht vorüber: Im Alter von etwa 13 Milliarden wird die Sonne den hundertfachen Durchmesser von heute erreichen und ihre Leuchtkraft wird 2000 mal stärker sein, aber auf der Oberfläche herrschen dann nur noch 4000 Grad Celsius (heute: 5500 Grad).
Das Endstadium ist erreicht, wenn die äußere Sonnenhülle abgestoßen wird und der "Rote Riese" zu einem "Weißen Zwerg" schrumpft, zu einem superverdichteten Sternenrest. Der "Weiße Zwerg" ist ein Stern von etwa Erdgröße, aber mit immer noch der halben Masse der Sonne.
Überall im Universum beobachten Astronomen Sonnen. Sterne, die gerade entstehen, oder wie unsere Sonne "in den besten Jahren" sind – oder eben Sternleichen.
Spektakulär sind die Novas oder Supernovas, das sind explodierende Sterne. Sie strahlen innerhalb weniger Wochen oder Monate so viel Energie ab, wie unsere Sonne in zehn bis 100 Millionen Jahren. Dieses Schicksal bleibt unserer Sonne jedoch erspart: Sie ist nicht schwer genug, um als Supernova zu zünden. Aber zu einem "Roten Riesen" reicht es allemal.
Ein Weißer Zwerg im Sternbild Giraffe
(Erstveröffentlichung 2003. Letzte Aktualisierung 17.01.2018)
Quelle: WDR