Indisches Springkraut
Eine einzelne Pflanze produziert rund 4000 Samen, die sie bei geringster Berührung meterweit verschleudert. Das Indische Springkraut (auch Drüsiges Springkraut genannt) hat seine ursprüngliche Heimat im westlichen Himalaja, zwischen 1800 und 3000 Metern Höhe.
1839 wurde die rosa-rot blühende Pflanze nach England eingeführt, von wo aus sie in europäischen Gärten kultiviert wurde. Seit etwa 1920 ist sie in Deutschland etabliert und besiedelt massenhaft Ufer und Auenwälder.
Das Indische Springkraut gilt als starke Konkurrenz für heimische Pflanzenarten. Das liegt an seiner schnellen Ausbreitung und an seinem hohen Nektargehalt, der Insekten anlockt. Sie bestäuben die Pflanzen und sorgen somit für ihre Verbreitung.
Die Bekämpfung des Indischen Springkrauts muss sich vor allem gegen die Bildung neuer Samen richten. Das Zurückdrängen geschieht durch vollständiges Mähen. Der richtige Zeitpunkt liegt zwischen beginnender Blüte und einsetzender Fruchtbildung, etwa zwischen Mitte und Ende Juni.
Das Mähgut sollte beseitigt werden, um die sogenannte Adventiv-Wurzelbildung zu verhindern. Eine Bekämpfung entlang von Fließgewässern sollte, ähnlich wie bei anderen Problempflanzen, immer am Oberlauf beginnen.
Japanischer Staudenknöterich
Der Japanische Staudenknöterich stammt aus Ostasien und wurde ursprünglich als Zier- und Viehfutterpflanze im 19. Jahrhundert nach Mitteleuropa eingeführt. Die große Konkurrenzkraft dieser Pflanze liegt darin, dass sie schnell wächst und sich schnell ausbreitet. Kurzerhand stellt sie andere Pflanzenarten in den Schatten und raubt ihnen im Boden den Platz, um Wurzeln zu schlagen.
Bekämpft wird der Japanische Staudenknöterich vor allem durch regelmäßiges Mähen und Beweidung. So werden die Bestände geschwächt. Mehrjährige Bekämpfungsmaßnahmen sind notwendig. Durch Ausgraben oder häufiges Aufreißen werden die Wurzelstöcke geschwächt. Ein mehrmals durchgeführter Schnitt führt zumindest zu einer Stagnation der Ausbreitung.
Kanadische Goldrute
Die in Nordamerika beheimatete Kanadische Goldrute wurde im 17. Jahrhundert nach Europa als Zierpflanze eingeführt. Sie verwilderte und breitete sich, da in Europa natürlich Fressfeinde fehlten, explosionsartig in Weinbergen, Gärten und Kiesgruben, an Straßenböschungen, Waldrändern und Flussauen aus.
In Deutschland ist sie heute bis auf die Hochlagen der Mittelgebirge fast flächendeckend verbreitet. Ebenso erfolgreich ist ihre Schwester, die Späte Goldrute. Die beiden Arten werden verdächtigt, heimische Pflanzen zu verdrängen.
Wegen der guten Regenerationsfähigkeit der Pflanze müssen Bekämpfungsmaßnahmen über mehrere Jahre hinweg erfolgen. Es sollte möglichst zweimal im Jahr gemäht werden (Mai sowie August, vor der Blüte). Eine Kombination mit Beweidung durch Schafe ist sinnvoll, ebenso die Bodenbearbeitung bei trockener, heißer Witterung, damit möglichst viele Rhizome verdorren.
Kanadische Wasserpest
Pflanzenteile der Kanadischen Wasserpest wurden 1859 aus dem Berliner Botanischen Garten in nahe gelegenen Gewässern ausgesetzt. Danach breitete sich die Wasserpflanze, die vor allem bei Aquarianern bekannt ist, rasant über Kanäle und Flüsse aus. Eine Schwesternart ist ebenfalls weit verbreitet.
Die ökologischen Folgen der Wasserpest-Arten sind noch nicht vollständig geklärt. Als gesichert gilt jedoch, dass Molche die Blätter der Wasserpest einfalten, um ihre Eier darin abzulegen. Auch Wasserspinnen nutzen den kanadischen "Unterwasserwald" als Zuhause.
Pharaoameise
Die Pharaoameise ist im asiatischen Raum beheimatet und stammt wahrscheinlich aus Ostindien. Sie wurde durch Handel und Verkehr im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt und ist heute weltweit verbreitet.
In Mitteleuropa ist die Pharaoameise an warme Räume gebunden, den Winter würde sie im Freien nicht überleben. So ist sie vor allem in konstant geheizten Gebäuden zu finden, beispielsweise in Krankenhäusern und Bäckereien.
Die bernsteinfarbene Ameise gehört mit etwa zwei Millimetern Größe zu den kleinsten Ameisenarten. Sie ist ein Allesfresser und bevorzugt zuckerhaltige und eiweißreiche Stoffe.
Diese Vorliebe hat sie wohl auch in die Gehäuse von Computern gelockt: Ein süßer Schutzgelee, der manche Stromkabel umgibt, bietet Nahrung und zwischen den auf Hochtouren laufenden Platinen ist es wohlig warm. Das Resultat sind Systemabstürze und Kabelbrände.
Eine besonders große Gefahr ist der Aufenthalt von Pharaoameisen in Krankenhäusern. Angelockt durch Blut und Eiter kriechen die kleinen Tiere unter Wundverbände oder nisten sich in medizinischen Geräten ein. Abgesehen von den äußerst schmerzhaften Stichen können sie auch Krankheiten übertragen.
Eine Bekämpfung der Ameisen mit Insektiziden ist relativ sinnlos, da die Königinnen im geschützten Nest schnell Nachwuchs produzieren. Daher werden sie mit giftigen Fraßködern und sogenannten "Häutungshemmern" bekämpft.
Die Giftstoffe werden von den Arbeiterinnen ins Nest getragen und dort an die Königin und Brut verfüttert. Der Tod tritt dann entweder nach mehrfacher Nahrungsaufnahme ein oder während der Häutung zum nächsten Larvenstadium.
Chinesische Wollhandkrabbe
Wie der Name schon vermuten lässt, stammt die Chinesische Wollhandkrabbe ursprünglich aus Asien. Anfang des 20. Jahrhunderts begann sie sich auch in Deutschland auszubreiten. Man vermutet, dass Frachtschiffe die Krebsart eingeschleppt haben. Vor allem die Flüsse, die in die Nordsee münden, also Elbe, Weser, Ems und Rhein samt Nebenflüssen, werden von ihr bevölkert.
Da die Wollhandkrabbe in Deutschland keine natürlichen Feinde hat, breitet sie sich ungebremst aus. Inzwischen vermutet man Milliarden von den Krabben in unseren Gewässern.
Da sich die Wasserqualität ständig verbessert, fühlt sich auch die Chinesische Wollhandkrabbe zunehmend wohler. Sie frisst den einheimischen Fischen die Beute weg und droht sie somit auf lange Sicht zu verdrängen.
Experten halten es für unmöglich, die Krabbe wieder zu loszuwerden. Stattdessen raten sie, das ökologische Gleichgewicht in deutschen Gewässern weiter zu fördern, um so das natürliche Fischvorkommen zu stärken.