Eine Fledermaus der Gattung Großes Mausohr (Myotis myotis) im Flug vor dem Vollmond.

Tierische Flieger

Gibt es fliegende Säugetiere?

Säugetiere können sich hervorragend an Land bewegen. Viele Arten kommen auch im Wasser gut zurecht, wie zum Beispiel Wale, Delfine, Robben oder Seeotter. Aber nur ganz wenige Säugetiere haben es ins luftige Element geschafft.

Von Harald Brenner, Susanne Wagner und Pia Prasch


Das Flughörnchen hat zwar einiges Geschick in der Luft entwickelt: Immerhin kann es eine Flughaut zwischen Vorder- und Hinterbeinen spannen und damit wie an einem Fallschirm zu Boden gleiten. Aktiv fliegen kann es aber nicht.

Das können allein Fledermäuse und Flughunde, die sogenannten Fledertiere. Auffälligstes Merkmal der Fledermäuse ist die Flugmembran, also die Häute zwischen Armen und Beinen. Die Hände sind so umgebildet, dass sie die Flügel noch verbessern: Die Finger sind enorm verlängert, nur der Daumen bleibt zum Greifen frei.

Dank ihres ausgeklügelten Körperbaus sind Fledertiere hervorragende Flieger. Sie können punktgenau manövrieren und sich bei der Jagd gezielt auf einzelne Insekten stürzen. Die schnellsten Fledermäuse fliegen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern pro Stunde.

Die "Bats" sind in der Regel nachtaktiv und orientieren sich mittels Echoortung. Mit ihrem eingebauten Echolot jagen sie auch Beute. Die kleinsten Exemplare wiegen zwei Gramm, die Größten hundert mal so viel. Warum sie zum Ausruhen mit dem Kopf nach unten hängen, weiß man nicht genau.

Tatsache ist, dass sie diese Stellung kaum Muskelkraft kostet. Haben sich ihre Zehen- und Daumenkrallen eingehakt, rastet eine besondere Sehne ein, die die Krallen ohne Muskelanspannung in ihrer Position hält. Deshalb fallen tote Fledermäuse auch nicht herunter.

(Erstveröffentlichung 2003. Letzte Aktualisierung 20.09.2019)

Quelle: SWR

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