Spezialisierung auf fleischliche Kost
Eine vollwertige Freilandernährung ist für jagderprobte Freigänger kaum ein Problem, vor allem, wenn sie in ländlicher Umgebung noch reichlich Beutetiere finden können. Für Katzen dagegen, die auf die Futtergaben ihres Menschen angewiesen sind, ist es wichtig, dass man bei der Zusammenstellung des Futters die Bedürfnisse ihres Stoffwechsels berücksichtigt.
Die Katze hat sich im Laufe der Evolution auf fleischliche Kost spezialisiert. Das äußert sich nicht nur durch ihre gut sichtbaren Merkmale, wie zum Beispiel das Gebiss, sondern auch durch die Verdauung und Verwertung der Nahrung.
Bestimmte Stoffwechselprozesse sind bei Katzen im Laufe ihrer Spezialisierung verloren gegangen. Im Vergleich zu anderen Säugetieren brauchen Katzen zum Beispiel mehr Protein. Einige Vitamine und andere Nährstoffe müssen sie schon vorgefertigt aus dem Fleisch ihrer Beutetiere aufnehmen.
Eine rein vegetarische Ernährung wäre bei Katzen also verheerend. Katzen brauchen Nahrung, die viel Eiweiß und Aminosäuren enthält.
Katzen fressen übrigens auch Gras. Allerdings nicht, um sich davon zu ernähren, sondern um sich übergeben zu können. Die Haarballen im Magen, die beim Putzen des Fells aufgenommen werden, müssen sie auf diese Art wieder loswerden.
Ein ausgewogener Speiseplan
Prinzipiell kann man Katzenfutter selbst zubereiten. Dabei muss man allerdings auf jeden Fall auf eine ausgewogene und vollwertige Zusammenstellung aller erforderlichen Nährstoffe achten. Dazu sollte das entsprechende Know-how vorhanden sein. Im Fachhandel gibt es Ratgeber und "Katzenkochbücher".
Rat kann und sollte man sich auch beim Tierarzt holen. Wer Sternekoch für Stubentiger werden will, braucht allerdings viel Zeit und Muße – die wenigsten Katzenbesitzer werden beides oft genug aufbringen können. In diesem Fall ist industriell gefertigtes Futter die bessere Alternative.
Viele Hersteller bieten Spezialfutter für unterschiedliche Altersstufen der Katze an, genau zugeschnitten auf deren Bedürfnisse.
Enthält das Fertigfutter einen Wassergehalt von etwa 75 bis 80 Prozent, spricht man von Feucht- oder Nassfutter. Hat es zwölf oder weniger Prozent Wasseranteil, hat man es mit Trockenfutter zu tun.
Beides hat Vor- und Nachteile: Beim Feuchtfutter wird der Flüssigkeitsbedarf der Katze schon weitgehend abgedeckt. Beim Trockenfutter hingegen muss streng darauf geachtet werden, dass ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht.
Dafür ist das Trockenfutter haltbarer und kann der Katze, sofern sie nicht zu Gewichtsproblemen und Verfressenheit neigt, in größeren Rationen angeboten werden. So kann die Katze selbst entscheiden, wann und wie viel sie fressen will.
Allerdings sollte man dabei regelmäßig das Gewicht der Katze kontrollieren und bei Speckröllchen-Gefahr lieber auf kontrollierte Futtergaben zurückgreifen.
Übrigens: Milch ist für ausgewachsene Katzen nicht zu empfehlen. Sie verursacht Durchfall. Dafür ist viel und ausreichend frisches Wasser umso wichtiger.
Ein paar goldene Regeln
Junge Katzen brauchen drei bis vier Mahlzeiten am Tag, bei erwachsenen Tieren sollte man zweimal am Tag füttern: morgens und abends. Alte Katzen sollten dreimal am Tag die Möglichkeit zum Fressen bekommen.
Das Fressen sollte immer pünktlich zu den gleichen Tageszeiten gegeben werden. Der Speiseplatz muss ruhig gelegen sein, während der Mahlzeiten sollte die Katze nicht gestört werden.
Kein kaltes Futter anbieten! Falls es Dosenfutter gibt: rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und warten, bis die Temperatur des Futters sich der Zimmertemperatur angeglichen hat.
Hygiene ist wichtig! Immer einen sauberen Napf anbieten. Nach jeder Mahlzeit mit heißem Wasser (ohne Spülmittel) reinigen, auch den Futterlöffel.
Lebt die Katze aus der Dose, kann durchaus auch mal ein katzengerechtes (nicht stark gewürztes oder gesalzenes) Leckerli vom Mittagstisch gereicht werden. Am besten nicht direkt, sondern an der üblichen Futterstelle auf einem Extra-Tellerchen, das vermeidet spätere Betteleien.
Dabei allerdings immer darauf achten, dass es ein ungefährliches Leckerli ist, das keinerlei Bestandteile wie splittergefährdete Hähnchenknochen oder scharfe Schnittkanten (Joghurtbecher) enthält.
Allerdings sollte die Katze sich nicht an solche Gaben als Selbstverständlichkeit gewöhnen, sondern sie als gelegentliche willkommene Abwechslung vom Dosen- oder Trockenfutter verstehen.