Legende
Eine Legende überliefert, dass ein junger Ritter dem Schiff entgegen ritt, das die Leiche des Jakobus nach Spanien überführen sollte. Das Pferd scheute bei dem Anblick des heiligen Leichnams und der Ritter versank im Meer. Nun soll Jakobus den Mann auf überirdische Weise gerettet haben. Wie genau, ist nicht überliefert.
Als der Mann wieder auftauchte, war er über und über mit einer bestimmten Muschelform übersät. Auf diese Legende geht das Schutzsymbol und Erkennungszeichen der Pilger zurück: die Jakobsmuschel.
Erkennungszeichen und Werkzeug
Bis zum 13. Jahrhundert kauften die Pilger am Ziel ihrer Reise in Santiago de Compostela eine Jakobsmuschel. Diese diente als Beweis dafür, dass sie den Weg tatsächlich bewältigt hatten. Später wurde die Muschel offiziell von einer Urkunde abgelöst. Sie diente aber weiterhin, am Gehstock oder Gewand befestigt, als Erkennungszeichen und Schutz für den Pilger. Auch als Werkzeug oder Trinkgefäß war die Muschel gut zu gebrauchen.
Viele Pilger verlängerten ihren Jakobsgang und holten sich am Cap Finisterre eine echte Jakobsmuschel aus dem Meer. Während sie heute mehr als Souvenir und Erinnerung dient, ließen sich früher manche Pilger ihre Jakobsmuschel sogar mit ins Grab legen.
Wegweiser
Noch heute dient das Symbol der Jakobsmuschel als Wegweiser in ganz Europa. Eine gelbe Muschel auf meist blauem Grund weist den Jakobspilgern den Weg und lässt außerdem erkennen, durch welche Städte und Ortschaften ein Jakobsweg führt.
Dabei fungiert die Muschel teilweise sogar als eine Art Pfeil: Zeigt das Muschelende, also der dünnere Teil, nach links, so setzt sich der Jakobsweg in der linken Richtung fort und umgekehrt. Allerdings ist es gerade an Kreuzungen mit vielen Abbiegemöglichkeiten sehr empfehlenswert, zusätzlich auch noch einen Blick auf eine Landkarte zu werfen.
(Erstveröffentlichung 2013. Letzte Aktualisierung 17.12.2019)