Das berühmt-berüchtigte Tunnelsystem von Cu Chi, 35 Kilometer nordwestlich von Saigon, gehört heute zu den meistbesuchten Touristenzielen Vietnams. Es wurde von Bauern und Widerstandskämpfern bereits in den 1930er-Jahren angelegt, um Waffen und Vorräte vor den französischen Besatzern zu verstecken.
Ende der 1960er-Jahre wurden die Tunnel ausgebaut, bis sich das Netz aus unterirdischen Gängen und Höhlen auf drei Ebenen in bis zu zehn Metern Tiefe über eine Länge von 220 bis 250 Kilometer erstreckte.
Die Gänge waren so eng und niedrig, dass sie für die meist größer gewachsenen und häufig schwer bepackten amerikanischen Soldaten nur schwer zugänglich waren. Das Tunnelsystem umfasste ganze Befehlsstände, Lazarette und Feldküchen. Es wurde von den Partisanen oft Wochen und Monate nicht verlassen. Etwa 12.000 Vietnamesen kamen durch Bombardements oder speziell ausgebildete Soldatentrupps der Amerikaner in den Tunneln ums Leben.