Gefährliche Energien lauern beim Feng Shui hinter jeder Ecke. Im wahrsten Sinne des Wortes: Kanten, Mauervorsprünge oder Deckenbalken verändern das Chi auf ungünstige Weise und müssen nach den Kriterien des Feng Shui entschärft werden. Zum Beispiel durch Paravents oder Pflanzen, die die scharfen Kanten verdecken.
Gefährdet sind nach den Feng-Shui-Regeln auch Bewohner von Häusern, die unmittelbar hinter einer T-Kreuzung in der Verlängerung der Straße stehen: Hier schießt das Chi unkontrolliert durch das Haus und kann für großen Schaden sorgen.
Feng Shui spielt in der Architektur Hongkongs eine große Rolle
Ein besonders drastisches Beispiel für schlechtes Chi wird aus der neueren Feng-Shui-Geschichte Hongkongs überliefert: Eine Bank wollte den "tödlichen Hauch" für sich nutzen und errichtete ein neues Gebäude direkt neben einer konkurrierenden Bank. Das Gebäude hatte einen dreieckigen Grundriss und wurde so angelegt, dass es mit der Spitze direkt auf die Nachbarbank zielte. Eine solche Spitze heißt im Feng Shui "Giftpfeil", denn sie konzentriert schlechtes Chi.
Tatsächlich ging es der getroffenen Bank wirtschaftlich sehr schnell schlechter – bis auch hier die Manager einen Feng-Shui-Meister hinzuzogen. Der empfahl, die Fenster der Bank zu verspiegeln. Der Rat wurde befolgt und die schlechte Energie prallte vom Gebäude ab. Sie traf die Bank, die eigentlich vom "tödlichen Hauch" profitieren wollte.
Für europäische Ohren mag das fremd klingen. Es gibt aber auch Beispiele, die leichter nachzuvollziehen sind: Mülltonnen etwa sollte man nach Feng Shui auf gar keinen Fall in seiner Nähe dulden. Auch sie senden den "tödlichen Hauch" aus.
(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 12.05.2020)
Quelle: WDR