Ein alter Mann an einer Häuserwand beim Schuhe putzen. Vor ihm stehen viele Paar Schuhe.

Schuhe

Die richtige Schuhpflege

Richtige Schuhpflege ist nicht schwer. Vor allem, wenn man einige Tipps beachtet und regelmäßig putzt. Dann macht es am Ende vielleicht sogar Spaß – denn Schuheputzen bietet ein schnelles und befriedigendes Erfolgserlebnis.

Von Rolf Stephan

Gehen Sie sorgfältig mit Ihren Schuhen um

Ziehen Sie Schuhe am besten mit einem Schuhlöffel an. Der Fersenteil des Schuhs wird dadurch entlastet und bricht nicht so schnell aus. Haben Sie einmal keinen Schuhlöffel zur Hand, tut es auch das Ende eines Gürtels oder ein Taschentuch (natürlich aus Stoff, nicht Papier).

Denken Sie bei der Schuhwahl auch an mögliche Wetterwechsel. Eine Ledersohle ist im Winter schnell zerstört.

Wechseln Sie Ihre Schuhe täglich

Natürlich ist es das einfachste, morgens die Schuhe wieder anzuziehen, die man am Abend vorher locker abgestellt hat. Das ist aber leider ganz schlecht für den Schuh. Bedenken Sie, dass ein Schuh im Laufe eines Tages ein Schnapsglas voll Feuchtigkeit aufnehmen muss und genug Zeit braucht, um diese Feuchtigkeit wieder abzugeben.

Spannen Sie Ihre Schuhe immer auf

Schuhspanner, möglichst aus Holz, sind ein absolutes Muss. Sie verlängern die Lebensdauer ihrer Schuhe um ein Vielfaches, verhindern das Brüchigwerden des Leders, sie sorgen für die Beibehaltung der Schuhform und erleichtern das Putzen, kurz sie sind einfach unerlässlich.

Es gibt übrigens auch kleine Spanner für zierliche Damenschuhe oder Pumps. Schuhspanner sind auch nicht teuer. Sie müssen nicht unbedingt aus Holz sein. Für wenig Geld sind schon die Plastikausführungen zu kaufen.

Zwei Schuhspanner nebeneinander.

Schuhspanner erleichtern das Putzen

Vor der Pflege kommt die Reinigung

Tragen Sie die Schuhcreme keinesfalls auf einen dreckigen Schuh auf! Abgesehen davon, dass der Schuh vermutlich fleckig wirken wird, weil die Deckkraft der Creme nicht ausreicht, verhindert der Dreck das Eindringen der lederpflegenden Creme. Das Leder trocknet mit der Zeit aus und wird spröde. Die Folge sind Risse. Der Schuh geht kaputt.

Reinigen Sie lieber den Schuh folgendermaßen: Entfernen Sie mit einer Bürste vorsichtig den gröbsten Dreck. Danach waschen Sie die Schuhe unter wenig lauwarmen Wasser ab.

Aber Achtung: Nicht alle Leder sind wasserverträglich. Am besten erkundigen Sie sich vorher bei ihrem Schuhmacher oder probieren es vorsichtig an einer unsichtbaren Stelle aus. Wenn Sie vor dem Trocknen ein wenig Terpentinwachs auf dem ganzen Schuh auftragen, werden Trocknungsflecken wirkungsvoll verhindert.

Zum Trocknen stopfen Sie die Schuhe am besten mit einer Zeitung aus (ein altes, aber wirkungsvolles Hausmittel). Legen Sie die Schuhe auf die Seite, das fördert den Trocknungsprozess und bringen Sie nicht zu nah an die Heizung. Das ist Gift für das Leder.

Falls Sie nicht so viel Zeit haben und wenn die Schuhe nicht zu stark verschmutzt sind, können Sie auch einen Lederreiniger benutzen, der den Vorteil hat, dass die Schuhcreme sofort aufgetragen werden kann. Verwenden Sie nicht zuviel Creme und lassen Sie sie gut einziehen. Dann können Sie entweder mit dem Politurtuch oder der Bürste polieren.

Schuhbürste und Lederschuh

Zuerst kommt das Bürsten

Wildleder bedarf der besonderen Pflege

Wasserflecken lassen sich auf unempfindlichem (Glatt)-Leder leicht mit ein wenig Petroleumwachs reinigen. Wildleder können davon jedoch nur durch ein komplettes Wasserbad gesäubert werden.

Sie legen den ganzen Schuh in lauwarmes Wasser, lassen in zehn Minuten durchfeuchten, reiben dann mit wenig Sattelseife den Schuh gleichmäßig ab und spülen ihn mindestens drei Minuten unter kaltem Wasser ab. Dann lassen sie ihn vortrocknen und spannen ihn auf.

Noch vor dem Trocknen sollte der Strich des Leders mit einer speziellen Wildlederbürste ausgerichtet werden. Dann sollte der Schuh mindestens zwölf Stunden trocknen. Anschließend wird der Schuh mit einem sandhaltigen Radiergummi aufgerauht und dann wieder mit der Wildlederbürste frisiert. Schließlich sprühen Sie den Schuh mit einer speziellen Wildlederimprägnierung ein.

Gehen Sie rechtzeitig zum Schuhmacher

Sollten Ihre Schuhe trotz regelmäßiger Pflege die ersten Abnutzungserscheinungen zeigen, gehen Sie zum Schuhmacher. Er kann sich lösende Nähte, aufplatzende Klebestellen und durchgelaufene Sohlen viel besser (und damit günstiger) reparieren, wenn die Abnutzung noch nicht zu massiv ist.

Sollte der Schuh dennoch starke Verschleißerscheinungen zeigen: Wegwerfen ist nicht notwendig. Fast jeder gute Lederschuh ist reparabel.

Ein Schumacher klopft mit einem Hammer einen Absatz fest.

Letzte Instanz: der Schuhmacher

Quelle: SWR | Stand: 18.12.2020, 12:55 Uhr

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