Hepatitis
Die Leber
Die Leber ist unsere Entgiftungszentrale. Hier im oberen Bauchraum wird das Blut gereinigt. Außerdem ist sie für Stoffwechselvorgänge verantwortlich und produziert wichtige Eiweiße und Verdauungssäfte.
Von Christiane Tovar
Was ist die Leber?
Die Leber ist das größte innere Organ. Ohne sie könnten wir nicht leben. Denn die Leber, die unter dem Zwerchfell liegt und durch den letzten Rippenbogen geschützt wird, ist zusammen mit der Niere das "Klärwerk" des Körpers.
Ganz in der Nähe befinden sich die Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse, der Magen und die Milz. Umgeben wird die Leber von einer Kapsel aus Bindegewebe, durch die feine Nervenfasern laufen. In ihrem Innern hat sie dagegen keine Nerven. Das ist der Grund dafür, dass eine kranke Leber nicht schmerzempfindlich ist.
Fachleute unterscheiden zwischen dem rechtem und dem linken Leberlappen, die zusammen aus rund 300 Milliarden Leberzellen bestehen. Alle diese Zellen, in denen komplexe Stoffwechselvorgänge ablaufen, werden mit Blut versorgt.
Die Leber gehört deswegen zu den Organen, die am besten durchblutet sind. Mediziner vergleichen sie mit einem Schwamm. Sie hat nicht nur eine Arterie, die das sauerstoffreiche Blut zuführt, und eine Vene, um das Blut wieder abzuführen, sondern noch eine weitere Vene. Durch diese "Pfortader" (Vena portae hepatis) wird das Blut aus Darm, Magen, Milz und Gallenblase in die Leber transportiert.
Was macht die Leber?
In der Leber wird das Blut von bestimmten Schadstoffen gereinigt, wie Alkohol oder Rückständen aus Medikamenten. Die Leber ist außerdem für die Verwertung bestimmter Nahrungsbestandteile und den Glukose-, Fett-, und Eiweißstoffwechsel zuständig. Unter anderem speichert sie Nährstoffe, die aus dem Darm kommen, und gibt sie bei Bedarf ab.
Die Leber ist nicht nur ein Nährstoffdepot, sondern sie produziert auch selbst lebenswichtige Stoffe. Dazu gehören Eiweiße wie das Haupteiweiß des Blutes (Albumin). Es sorgt dafür, dass das Blut in den Gefäßen bleibt. Außerdem werden Stoffe gebildet, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind. Nicht zuletzt produziert die Leber den Gallensaft, der für die Fettverdauung gebraucht wird.
Entgiftungszentrale und Nährstoffdepot
Was schadet der Leber?
Durch diese vielfältigen Aufgaben ist die Leber permanent gefordert. Kommen dann noch große Mengen Alkohol, chemische Substanzen oder eine fettreiche Ernährung dazu, wird sie zusätzlich belastet. Das gilt besonders, wenn sie ohnehin schon durch ein Virus geschwächt ist. Allerdings funktioniert die Leber auch dann noch, wenn einige Areale ausgefallen sind.
Und es gibt noch eine weitere Eigenheit des komplexen Organs: Es wächst nach, wenn zum Beispiel ein Teil des Gewebes zerstört ist. Diese außergewöhnliche Fähigkeit nutzen die Mediziner bei Transplantationen, indem sie oft nur eine halbe Leber einsetzen. Die andere Hälfte kann dann an einen anderen Patienten abgegeben werden.
Auch Medikamente können auf die Leber schlagen
(Erstveröffentlichung 2008. Letzte Aktualisierung 28.10.2024)
Quelle: WDR