Otto von Bismarck war einer der wichtigsten Politiker Deutschlands und wird auch "der eiserne Kanzler" genannt. 1815 wurde er als Sohn einer Adelsfamilie in Preußen geboren. Damals gab es noch nicht "Ein" Deutschland, sondern viele kleine Staaten.
Otto von Bismarck erbte das Landgut der Familie und stieg in die Politik ein. Er wurde Mitglied im preußischen Vereinigten Landtag und unterstützte den preußischen König – vor allem zur Zeit der sogenannten Märzrevolution 1848.
Dieser Volksaufstand wurdegewaltsam vom preußischen Militär niedergeschlagen und Bismarck sicherte sich das Wohlwollen des Königs. In den kommenden Jahren kämpft er dafür, dass sich alle deutschen Staaten zu einem Reich zusammenschließen – unter der Führung von Preußen.
1862 ernannte ihn der preußische König zum Ministerpräsidenten Preußens. Wenige Tage später hält er seine berühmte "Blut und Eisen"-Rede, die zeigt: Für Bismarck ist Krieg das passende Mittel, um politische Interessen durchzusetzen.
In den kommenden Jahren führte Preußen drei Kriege: mit Dänemark, Österreich und Frankreich. Den dritten Sieg 1871 nutzte Bismarck um das Deutsche Reich auszurufen. König Wilhelm wurde der erste deutsche Kaiser und Bismarck Reichskanzler.
Bald war das deutsche Kaiserreich die stärkste Macht in Europa. Doch viele Industriearbeiter in Deutschland protestierten gegen die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen. Um die Arbeiter zu beruhigen, setzte Bismarck Reformen durch: Er schaffte das erste Sozialgesetz der Welt, mit Krankengeld und Unfallversicherung.
Mit Kaiser Wilhelms Nachfolger, Wilhelm dem II. zerstritt sich Bismarck und musste 1890 zurücktreten. Als er acht Jahre später starb, war er längst ein Volksheld. Zahllose Straßen werden nach ihm benannt, hunderte Denkmäler und Türme zu seinen Ehren errichtet. Viele davon stehen noch heute.
(Erstveröffentlichung 2022. Letzte Aktualisierung 20.12.2022)
Stand: 21.01.2025, 15:48 Uhr